11.06.2020: Frida Gold – 'hallelujah' new music video out now!
Biografie - Frida Gold
In Deutschland gibt’s das selten: Dass eine Gruppe beschließt, Pop zu machen, aus sich selbst heraus, aus eigenem Antrieb: Weil es sich richtig anfühlt. “Pop all the way”, haben Frida Gold dazu mal gesagt.
Was das bedeutet: Weder ist es Pop als komplett durchkalkuliertes Showbiz, mit Songs aus internationalen Track-Datenbanken, die mit Marketing-Ballyhoo als “auf den Leib geschneidert” umdeklariert werden. Noch ist es Pop als rosenzüchterhafte Liebhaberei, mit Klängen, die aus ultrageschmackvollen Plattensammlungen herauskompiliert werden, bis kein eigener Ausdruck mehr zu spüren ist.
Nein, Frida Gold machen Pop, gerade weil sie wissen, dass sie ihre Gefühle am besten in der Unmittelbarkeit einer großen Melodie ausdrücken können; dass ein Vierminutenpopsong diese Gefühle auf den Punkt bringt; dass ein Refrain das Entscheidende so oft wiederholt, wie man es in Momenten des Zweifels selbst tut, wenn man für sich eine Lösung gefunden hat. Und wenn es dann gelungen ist (und es gelingt Frida Gold oft), dann kann man sich hineinstürzen in das Glück, das Tanzen, ja, in dieses ganz besondere Glitzern des Pop - das Gold im Bandnamen, das Album heißt “Juwel”.
Wer bildet diese Band? Sängerin Alina und Gitarrist Julian kennen sich schon eine halbe Ewigkeit, Alina und Bassist Andi waren ein Paar, als sie die meisten Songs für “Juwel” gemeinsam schrieben, und Schlagzeuger Tommi ist ein Freund aus der ja nicht unüberschaubaren Musikszene des Ruhrgebiets. So wie sie seit Anfang 2009 zusammen erarbeitet haben, was sie als Frida Gold unter Pop verstehen, was sie damit erreichen wollen - das kennt man so vielleicht eher von englischen Bands.
Wenn man das so sieht, dann verhält sich das Ruhrgebiet zu den Metropolen des Landes vielleicht auch so ähnlich wie Nordengland zu London. Alles ein bisschen geerdeter, aber zugleich auch ein Ort, aus dem man sich manchmal herausträumen muss. Alina und Julian waren schon anderswo und sind hierher zurückgekehrt, ganz bewusst und gern. Um sich in Ruhe entwickeln zu können, ohne sich von den Stimmungen und Hypes verrückt machen zu lassen, die in Großstädten atemlos aufeinanderfolgen. Nebeneffekt: Ein bisschen als bunter Hund zu gelten, mit auffälligem Styling, das kann man durchaus genießen.
Für Alina ist Mode nämlich die zweite Leidenschaft, nach der Musik. Sie hat schon Fashionfotos gemacht, die in mehreren Mode-Blogs für einiges Aufsehen sorgten. Sie liebt es, sich dem Flow der Ideen in der Zusammenarbeit mit tollen Fotografen hinzugeben. Das ist auch gut für die Band, denn dass Pop auch Inszenierung ist, muss man Alina nicht erklären. In den Werbespots für MTV Mobile, die mit Frida Golds erstem Hit “Zeig mir wie du tanzt” unterlegt wurden, machte sie eine derart gute Figur, dass Alina von der deutschen Ausgabe des Magazins Grazia zu einer der “10 schönsten Frauen der Welt” gekürt wurde!
“Zeig mir wie du tanzt” schaffte es als Debütsingle von Frida Gold bis auf Platz 38 der deutschen Charts (und in die Top 15 der deutschen iTunes-Charts) - schließlich ist Pop ja nichts ohne Hits. Es kann so weiter gehen, mit “Wovon sollen wir träumen” als zweiter Single - einem Song, in dem Alina darüber nachdenkt, wie ihre Generation mit einem Überfluss an Reizen, Ideen, Freiheit umgeht - ein Beispiel dafür, dass in den eingängigen, gefühlsbetonten Texten stets auch eine These steckt, Gedanken, Gelesenes.
So wird auf dem im April erscheinenden Album “Juwel” im Songtitel “Amour de soi” schon Rousseau herbeizitiert, und in “Verständlich sein” wird der klassische Konflikt zwischen konzeptionellem Denken und dem Bauchgefühl verhandelt - natürlich, wie immer, mit großer Melodie, Spitzenrefrain und einem tanzbaren Groove.
Denn die Songs sind ursprünglich als Elektro-Tracks im Computer entstanden, in engster Songwriting-Beziehung zwischen Alina und Andi - aber im Proberaum hat sie die Band als Livestücke neu erfunden, um ihnen dann im Studio noch einen zusätzlichen Schimmer zu verleihen. Aber das bedeutet eben auch, dass Frida-Gold-Konzerte lebendige Angelegenheiten sind; eine Feier der kommunikativen Möglichkeiten des Pop. Zu erleben bei einer Headliner-Tour im Mai, und schon im Februar bei sechs Dates im Vorprogramm von Kylie Minogue - auch so einem Popstar, der in den Welten von Musik und Mode gleichermaßen zuhause ist.
Wovon sollen wir also träumen? Von einer Sängerin, bei der wir bei jedem Konzert, jedem Video auf ihren Style gespannt sind. Von Liedern, deren Texte das Nachdenken vertragen - aber catchy genug sind, um uns nicht mehr loszulassen. Von Musik, die unsere Elektro- und Gitarrenliebe gleichzeitig bedient. Von Hits, die einen Unterschied machen. Wir brauchen nicht mehr davon zu träumen - es gibt diese Band ... sie heißt: Frida Gold.
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