Ein Hut. Darunter dichte schwarze Locken, wache braune Augen. Multiinstrumentalist Matteo Capreoli, der mit dem selbstentwickelten Genre Freak Folk Soul nonchalant und nebenbei, aber immer auf den Punkt, sich und anderen aus der Seele singt, veröffentlicht am 28.08.2015 sein Debötalbum: „Zuhause“.
Stilgerecht zum Sommer. Mit Hamburg als Ausgangsort, genauer der KunstWerkStadt, ist Matteo Capreoli in der Musik wie im Leben ständig unterwegs, produziert, schreibt und singt für sich und diverse Künstler oder ist on the road. Matteo Capreoli zieht umher. Die Gitarre auf dem Rücken, macht er jeden Bürgersteig zur Bühne, jedes Wohnzimmer zum Konzertsaal. Denn Zuhause, das ist kein Ort, sondern ein Gefühl und Musik ist kein Begleiter, es ist eine Bedingung.
Der Stein fing früh an zu rollen. In eine Musikerfamilie geboren, zuerst am Schlagzeug vom Vater, im Alter von siebzehn folgten erste musikalische Stehversuche, eine Tour, sogar Fernsehauftritte.
Und die Reise begann.
Erst noch als Bandmitglied, bevor er selbst zum Wort griff, ist Matteo Capreoli der Logik der Zufälle gefolgt. Vom Schlagzeug über Klavier und Gitarre hin zum Songwriting. Von Stuttgart nach Hamburg. Hier ist er Teil der KunstWerkStadt, dem Team um Samy Deluxe, in dessen Studio er in verschiedenste kreative Projekte involviert ist. Eingekreist von Instrumenten nimmt er hier auch die eigenen Stücke auf, für sich allein, für uns alle. Jedes Lied ist eine Reise in den Moment, denn Musik ist für Matteo Capreoli die Verbindung von Nostalgie und Zukunft, erlebt im Augenblick. Alle musikalischen Eindrücke der vergangenen Veröffentlichungen, die Mixtapes und Mikroalben, die vielen verzweigten Wege aus unterschiedlichsten Musikrichtungen hat der Multiinstrumentalist verdichtet zu einem Strom, der über Umwege fliesst und somit genau das Zuhause darstellt, welches zu Matteo Capreoli passt: on the road. Dies spiegelt sein Verständnis von Leben, von Persönlichkeit, von Musik: „Ich kann nicht werden, was ich längst schon bin, ich lasse das Werden sein“. Existenz, die in ihrer Entstehung begriffen ist. Er spielt Musik, also ist er.
Das Album "Zuhause" ist somit die Essenz seiner Entwicklung als Musiker und Mensch und die Zuhörer schliessen die Augen, um sie an unbekannten Orten wieder zu öffnen während der gemeinsamen Reise.
Auf einer Reise zwischen Orten und zwischen Genres und Zeiten: Handgemachte Musik, Reggae, Soul, Singer Songwriter, modern und vintage zugleich. Die gemachten Erfahrungen, die Einflüsse und Inspirationen bilden das Fundament üür die Aufbruchsstimmung, sind Blaupause für das Album.
„Zuhause ist kein Ort, sondern ein Gefühl“ ist das Thema des Debüts und Matteo Capreoli singt mit cleverer Ironie und gut gelaunter Tiefgründigkeit vom Leben, von Anfängen und Enden und von blossen Ideen.
So wie in „Frag Mich“ die Grenzen zwischen Ferne und Nähe verschwimmen und die Frage nach Erlebnis oder Fiktion offen bleibt. Kein Liebeslied, sondern das Einfangen eines Augenblicks. Melancholie mit einem Lächeln im Mundwinkel. Der Zuhörer entscheidet selbst, was er zwischen den Zeilen liest, mit was er den Raum füllt, der bewusst offen gelassen wird.
In „Bus“ singt Matteo Capreoli vom Aufbruch ins Neue als Lebensgefühl, vom Unterwegssein, denn das Leben will immer dahin, wo es noch nicht war, und so werden Momente mit Menschen zu einem Zuhause. Hier findet sich die Essenz des Albums, das selbst eine Reise ohne Karte und nur mit Kompass ist. Dem inneren Kompass von Matteo Capreoli, der mit Gefühl und Verve und einem Gespür für Zwischentöne durch ein einzigartiges Album führt und mit Augenzwinkern die grossen Fragen aufwirft.
"Zuhause" ist, wo Musik ist, wo Menschen sind, und ab jetzt auch: wo Matteo Capreoli singt. |