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M.I.A. - "AIM" - new Album out now!
Es kamen immer wieder Songs, jetzt kündigt M.I.A. endlich ihr nächstes Album an: "AIM". Wie schon auf dem ersten Vorboten" Borders" dreht sich ihr Album um die Situation der vielen flüchtenden Menschen, deren Schicksal sie selber teilt. In London geboren, ging ihre Familie mit dem Baby Mathangi "Maya" Arulpragasam zurück in die Sri Lankische Heimat, wo ihr Vater eine tamilische Rebellen-Organisation gründete
Maya war gerade zehn Jahre alt, da floh ihre Mutter mit den Kindern vor dem Bürgerkrieg in Sri Lanka zurück nach England. Sie lebten anschliessend in einem Londoner Flüchtlingsheim. Themen wie Rassismus und Fremdenhass gehören auch auf "AIM" zu M.I.A.s Repertoire. Schon der zuletzt veröffentlichte Track "Poc That Still A Ryda" spricht klare Worte: "I'm here for every color, including Black Lives Matter".
Als sich Maya Arulpragasam aka M.I.A. vor acht, neun Jahren erstmals in der abebbenden UK-Grime-Welle mit ihren grell-extravaganten Looks, krassestem DIY-Artwork und einem Sound zu Wort meldete, in dem diverse Electro- und Dance-Spielarten auf Rap-, World-Music- und noch ganz andere Einflüsse trafen, hatte sie sich bereits in anderen Bereichen der Kunst ausgetobt – und konnte vielleicht gerade deshalb auf Anhieb so viele Fans und Kritiker für sich begeistern. Inzwischen hat sie einen Sohn zur Welt gebracht, drei Alben veröffentlicht, reihenweise Awards abgeräumt und mit Madonna gearbeitet, schreckt deswegen aber keineswegs davor zurück, knallharte Ansagen zu machen – sowohl musikalisch als auch inhaltlich und visuell – und den wild wuchernden Sample- und Inspirations-Pool, aus dem sie ihr audiovisuelles Werk zusammenschraubt, mit jedem Release zu erweitern. Diesen Herbst meldet sich die inzwischen 38-Jährige (was man ihr kein bisschen ansieht!) mit ihrem vierten Album zurück und präsentiert darauf gewissermaßen die tanzbar-ausufernde Essenz ihres bisherigen Schaffens: „Matangi“ erscheint am 04. November bei Interscope Records.
Ihr Künstlername steht bekanntlich für “Missing In Action” (manchmal auch: “Missing In Acton”, einem Stadtteil von London, wo sie einst gelebt hat), und die Sache mit dem Verschollen-Sein zieht sich tatsächlich wie ein roter Faden durch ihre ersten Lebensjahre: 1975 in London als Mathangi “Maya” Arulpragasam geboren, musste M.I.A. schon als sechs Monate altes Baby mit ihren Eltern zurück in deren einstige Heimat Sri Lanka ziehen. Doch auch dort fand sie keine Ruhe, musste ständig umziehen, weil ihr Vater, den sie so gut wie nie zu Gesicht bekam, ständig auf der Flucht war. Mitte der Achtziger, sie war gerade erst Teenager, zog sie mit ihrer Mutter schließlich zurück nach London, wo sie einige Jahre später auf dem Saint Martins College landete. Nachdem sie dann z.B. Fotos für ein Albumcover von Elastica gemacht, ein Drehbuch geschrieben und ihre DIY-Kunst in spontan auf die Beine gestellten Ausstellungen verkauft hatte (wobei auch Jude Law zu den Käufern zählte), kam sie kurz nach der Jahrtausendwende mit Peaches in Kontakt und landete endgültig bei der Musik: Sie nahm erste Demotracks auf und sorgte schon 2004 mit bunten Overkill-Designs, Revoluzzer-Parolen, den denkbar krassesten Outfits und ihrem zwischen HipHop, orientalischem Allerlei und Electro angesiedelten Sound für massives Aufsehen.
“Arular”, der Erstling aus dem Jahr 2005 mit seinen “Sunshowers” und anderen Bangern wie “Galang” und “Bucky Done Gun”, ging durch die Decke und bahnte den Weg für “Kala”: Der Nachfolger wurde Ende 2007 von diversen Publikationen zum Album des Jahres erklärt (u.a. Blender und Rolling Stone), bescherte ihr Auftritte mit Björk, und die Single „Paper Planes“ ging schließlich sogar in die Top−5 der US-Billboard-Charts. Ganz oben in den Charts (#9) landete auch das dritte Album „Maya“ (2010), nachdem ihr mit A. R. Rahman aufgenommener Song “O… Saya” schon im Vorjahr als Teil des Soundtracks zu “Slumdog Millionaire” für einen Oscar nominiert worden war. Auch DIE ZEIT feierte den Soundtrack für seine “zwei herausragenden Hindipop-Raps von Maya Arulpragasam alias M.I.A.”.
Inzwischen Mutter – sie hatte ihren Sohn nur wenige Tage nach einem Auftritt mit Jay-Z, Lil Wayne und Kanye West anlässlich der Grammy-Verleihung 2009 zur Welt gebracht, unterstützte sie zuletzt unter anderem Madonna (und Nicki Minaj) für die Single “Give Me All Your Luvin” und veröffentlichte ein gleichnamiges Buch über die graphisch-künstlerischen Arbeiten der letzten Jahre. Doch obwohl sich der Release ihres vierten Albums verzögert hat, sorgte sie auch musikalisch in den letzten Jahren immer wieder für Hits: Ihr Mixtape “Vicki Leekz” brachte z.B. den Song “Bad Girls” hervor, dessen Video letztes Jahr für einen Grammy und gleich drei NME Awards nominiert war (hinterher gab’s zwei MTV VMAs dafür), und auch die erste Singleauskopplung aus dem neuen Album, „Bring The Noize“, bescherte ihr nur Lob: Während die New York Post “Bring The Noize” als “fearless and assured” und SPIN den Track als “heavy and wild” feierte, war man sich bei Complex sicher, dass “dieser Track den ganzen Sommer laufen wird” – was dann auch so kam. Seit dem 03. September gibt’s mit „Come Walk With Me" die aktuelle M.I.A.-Single, die zwar überraschend sanft und für ihre Verhältnisse poppig beginnt, nach rund anderthalb Minuten jedoch vollkommen nach vorne geht – inklusive digitalen Alltags-Samples, dem vielleicht stampfend-krassestem Beat des Jahres und einer Mega-Hook.
Wie schon bei den Vorgängern geschehen, war M.I.A. für die Aufnahmen in aller Welt unterwegs, wobei sie wieder einmal größtenteils auf ihren angestammten Producer Switch vertraute, was die Beats angeht (weitere Produzenten sind z.B. Surkin und Danja). Gewissermaßen ein Update zu den drei Vorgängern, transportiert sie ihren hypnotischen Loop-Sound auf insgesamt 14 Tracks schon jetzt ins Jahr 2014 – ein Jahr übrigens, in dem man ihren Look sogar kaufen kann: Mit ihrer 19-teiligen Capsule-Collection für Versus Versace hat M.I.A. nämlich gerade erst ihren unvergleichlichen Fashion-Style auf den Punkt gebracht. Wie in ihrer Musik, in der sie wild Stilelemente zitiert und kombiniert, hat sie illegale Versace-Imitate als Inspiration genommen und daraus einen visuellen Overload der tragbaren Sorte geschaffen. Auch Donatella Versace war sofort hin und weg von der Idee, weil sie so “mutig und laut” sei, typisch M.I.A. eben.
Wie viel M.I.A.-Essenz im kommenden Album steckt – “Sexodus” und “Karmageddon” inklusive, unterstreicht letztlich auch der Albumtitel: Nach “Arular” (ihr Vater heißt Arul), “Kala” (die Mutter) und “Maya” (ihr Spitzname) präsentiert sie sich erstmals mit ihrem eigentlichen Vornamen “Matangi” (jedoch ohne h). Wir hatten ihr das Du ja schon 2004 angeboten.
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