Biographie - Natalia Avelon
Man sitzt Natalia Avelon so gegenüber, ihre braunen Augen funkeln, sie lächelt und beantwortet die Frage, was für sie das grösste Kompliment wäre, das man ihr zu ihrem Album LOVE KILLS machen kann mit: "Das bist absolut du!" An dieser Stelle musste dann noch die Nachfrage kommen: Und, bist du's?
Darauf sagt sie: "Ja, zu 100%!" In dem Moment freut man sich dann mit ihr und für sie, denn das können beileibe nicht alle Künstler von sich und ihrem Tun behaupten, schon gar nicht unter den in ihrem Fall gegebenen Umständen. Man kennt sie in erster Linie als erfolgreiche Schauspielerin. 2007 debütierte sie in der Hauptrolle als Uschi Obermaier in ´Das wilde Leben´, für den Soundtrack nahm sie zusammen mit Ville Valo eine Coverversion des Klassikers "Summer Wine" von Lee Hazlewood und Nancy Sinatra auf. 45 Wochen war der Song in den Charts, es ging hoch bis auf Platz 2. Schon damals war es ihr grosser Wunschtraum, ein Album zu produzieren, ihr Umfeld riet ihr aber dringend dazu, sich erst mal auf die Schauspielerei zu konzentrieren. Aber aufgeschoben war nie aufgehoben, und am Ende war es einer schicksalshaften Fügung zu verdanken, dass wir nun endlich in den Genuss eines Albums kommen.
2013 lernte Natalia über einen gemeinsamen Freund Chad Hugo und Sheldon Haley von N.E.R.D. kennen, deren Album IN SEARCH OF... zu ihren absoluten Lieblingsplatten gehört. Die gemeinsame Session mit den Jungs in Los Angeles sollte ihr Leben nachhaltig verändern, denn die beiden sind begeistert von ihr und ihrem Talent und sorgen damit dafür, dass Natalia all ihre Zweifel über Bord schmeisst und sich ihren grossen Wunschtraum erfüllt. Ein erster Song - "Immune To Love" - entsteht direkt in der Session und bringt LOVE KILLS auf den Weg. Natalia setzt sich hin und schreibt. Und es gibt einiges, das schon lange raus musste. Denn die Schauspielerei kann ein wunderbarer Beruf sein - allerdings nur, wenn alles nach Plan und wie von selbst läuft. In Natalias Fall sollte sich allerdings herausstellen, dass die Rolle als Uschi Obermaier Segen und Fluch zugleich war. Natürlich war es einerseits ihr Durchbruch, andererseits wurde sie danach auch gerne in die Schublade Sexbombe/Naivchen gesteckt, was dann wiederum dazu führte, dass sie sich dagegen wehrte und jahrelang konsequent sehr viele Angebote ablehnte, die sie als Künstlerin einschränken wollten. Im letzten Jahr zog sie sich auf der Suche nach einem kreativen Ventil für ihre Erlebnisse dann komplett zurück, um schliesslich herauszufinden, was sie eigentlich schon immer wusste: Musik ist für sie die reinste Form, sich künstlerisch mitzuteilen und ihre Geschichten zu erzählen. Es war für sie also der perfekte Zeitpunkt in ihrem Leben, um Musik zu machen. Und - das nur mal so am Rande - nicht machen zu lassen. Bei den meisten Songs war sie Co-Autorin, zusammen mit dem Produzenten Fabian Strangl frickelte sie tage-und nächtelang im Studio herum, stets mit einer sehr genauen Vorstellung davon, wie die Stimme, die Gitarren, der Bass und selbst eine Hi-Hat klingen sollten.
Album: Love Kills
Das Thema und die Vision von LOVE KILLS sind von ihr, sie verantwortet Artwork und Styling mit, hatte also maximal viel selbst in der Hand. Deswegen ist das Album auch so aufrichtig: "Es kommt aus tiefstem Herzen und ist aus tiefsten Sehnsüchten entstanden, vor allem der Sehnsucht nach bedingungsloser Liebe", fasst Natalia eines der Hauptthemen des Albums zusammen. Wie sieht sie denn aus, die Idealvorstellung von bedingungsloser Liebe: "Zusammen frei zu sein." Persönliche Freiheit - seit jeher ist das eine der elementaren Forderungen, die Natalia ans Leben stellt. Nicht nur deswegen fühlt sie sich den 60ern und 70ern ideologisch verbunden. Aber nicht nur das, denn auch musikalisch fühlt sie sich zwischen Nancy Sinatra und einem Tarantino-Soundtrack ganz wohl - was LOVE KILLS zu einem Album macht, das voll im Hier und Jetzt verankert ist, gleichzeitig aber sehr charmant und geschmackssicher mit Retro-Sounds spielt. Neben der Liebe ist die Dualität der Dinge |